Lärm am Arbeitsplatz
Warum wir unseren Ohren mehr Erholung gönnen sollten
Am Mittwoch, 24. April 2024 findet der jährliche Tag gegen Lärm statt: Der Internationale Tag des Lärmbewusstseins (International Noise Awareness Day, INAD) wurde 1996 vom Center for Hearing and Communication in New York ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit für die schädlichen Auswirkungen von Lärm auf das Gehör, die Gesundheit und die Lebensqualität zu sensibilisieren und darüber aufzuklären. Georg Frank-Zumtobel von 3M im Gespräch über die Gefahren von Lärmbelastung und die Wichtigkeit von passendem Gehörschutz.
Von den insgesamt anerkannten Berufskrankheitsfällen entfallen seit Jahren leider immer noch fast 40 % auf durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit!
Im Vergleich zu anderen Berufskrankheiten tritt Lärmschwerhörigkeit erst nach einem längeren Zeitraum auf. Eine Erblindung oder Atembeschwerden können jedoch sofort auftreten, wenn keine bzw. falsche PSA getragen wird.
Oft merken wir gar nicht, wie Lärm unser Gehör aktiv schädigt. Doch für unser Ohr können auf uns einwirkende Schallwellen eine große Belastungsprobe darstellen. Kurzzeitige Lärmbelastungen resultieren nicht selten in vorübergehender Taubheit – regelmäßige Ruhepausen bringen hier oft Erholung für unsere Ohren. Ein lang andauernder, hoher Geräuschpegel hingegen kann die empfindlichen Flimmerhärchen in unserem Ohr langfristig schädigen, bis diese sich nicht mehr erholen und schließlich absterben. 15 Minuten bei einem Lärmpegel von 100 dB(A) haben die gleichen Auswirkungen wie 8 Stunden bei einem Lärmpegel von 85 dB(A). Gehörschäden sind bleibend!
Die für alle EU-Mitgliedsstaaten gültige EU-Richtlinie 2003/10/EC wurde in Österreich mit der Verordnung über den Schutz der Arbeitnehmer/innen vor der Gefährdung durch Lärm und Vibrationen (VOLV 22/2006) umgesetzt.
Laut VOLV muss…
Lärmbedingte Schädigungen des Gehörs können durch Gehörschutz sicher und auf Dauer verhindert werden, aber nur dann, wenn dieser konsequent und korrekt getragen wird. Folgende Aspekte sind dabei unbedingt zu berücksichtigen:
Wenn ein Gehörschutzstöpsel oder ein Kapselgehörschützer richtig sitzt, dann verändert sich normalerweise der Klang der eigenen Stimme. Sie hört sich tiefer, hohler oder gedämpft an. Wenn keine Veränderung hörbar oder der Klang in beiden Ohren unterschiedlich ist, sitzt der Gehörschutz nicht richtig. Hier sollte man versuchen, das Produkt noch einmal neu ein- oder aufzusetzen. Ein nicht richtig sitzender Gehörschutz kann den Anwender nicht zuverlässig schützen!